Die „LANDSCHAFT“ in Landschaftsbau
Mit Pflanzen gestalten, das ist das Grundhandwerk des Gartengestalters. Das unterscheidet uns von unseren Kollegen im Bauhandwerk. Während auch wir Bautätigkeiten im kleineren Rahmen planen und ausführen, veredeln wir diese immer mit dem „Baustoff“ Pflanze. Eine Mauer zum Beispiel erfüllt meist einen funktionellen Zweck, erst durch den Einsatz von Pflanzen – sei es als Fassadenbegrünung oder direkt in die Mauer gesetzt – wird aus ihr ein lebendiges Stück Natur.
So sind es die Gehölze, Stauden oder Wasserpflanzen, die einen Garten erst zum Leben erwecken und die Strenge der baulichen Substanz brechen. Oft lebt eine Anlage gerade erst durch den Kontrast zwischen belebter und unbelebter Materie. Um das Thema der Mauer aufzugreifen; denken Sie beispielsweise an eine architektonisch schlicht gehaltene Sichtbetonmauer, welche durch die Eleganz einer Bepflanzung mit Gräsern betont und unterstrichen wird.
Standortgerecht bedeutet dauerhaft
Um an einer Pflanzfläche möglichst lange andauernd Freude zu haben, ist eine standortgerechte Verwendung der Pflanzen nötig. Niemand würde auf die Idee kommen, einen Kaktus neben eine Seerose in das gleiche Beet zu setzen. Was in diesem – zugegeben lächerlichen – Beispiel recht simpel anmutet, ist in der Realität viel komplizierter und setzt ein umfassendes Wissen über die Standortansprüche unserer Gehölze und Stauden voraus.
Passende Gemeinschaften zu schaffen, die über Jahre hinweg „funktionieren“, sind das Ziel einer gut geplanten Pflanzkombination. Nur dann haben Wildkräuter eine geringe Chance, das Regiment zu übernehmen und wüchsigere Stauden nicht die Möglichkeit, anspruchsvollere ihrer Zunft zu dominieren. Die Kenntnis dieser Dynamik hilft bei der Vermeidung von Fehlern bei der Planung einer Pflanzung und sichert Freude über viele Jahre.